Nachdem im August vieles im Innen passiert war, wollte ich im September einiges ins Außen bringen. Leider erlaubten einige Umstände nicht, dass das so funktioniert, wie ich es mir erhofft hatte und ich durfte mich erneut in Geduld und Gelassenheit üben. Ein Highlight für mich gab es dennoch, was mir noch auf ganz andere Weise als erwartet, gut getan hat: zwei Tage in Berlin.
Selbstfürsorge und Erwartungshaltung
Seit Anfang August versuche ich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde spazieren zu gehen, am besten gleich morgens. Es ist mir bewusst, dass es ein riesiges Privileg ist, überhaupt die zeitliche Möglichkeit zu haben, zu dieser Zeit allein spazieren zu gehen. Nicht jeden Tag gelingt es mir, aber wenn, dann bemerke ich den positiven Effekt deutlich. Mein allgemeines Wohlbefinden bessert sich dadurch erheblich.
Ich merke, dass ich an den Tagen, die ich draußen mit einer Runde in der Natur starte, wesentlich ausgeglichener bin und konzentrierter arbeiten kann und dennoch empfinde ich manchmal einen inneren Widerstand, vor die Tür zu gehen. Am schwierigsten wird das, wenn ich mit meiner eigenen Erwartungshaltung in Kampf gerate, wenn ich mir selbst die Leichtigkeit nehme oder mir Druck mache, jetzt raus zu müssen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie hinterhältig man sich selber sabotieren kann und gleichzeitig neugierig, immer wieder aufzudecken, was hinter dieser Selbstsabotage steckt und wie ich sie entkräften kann. Mir kleine Aufgaben zu suchen und immer neue Wege zu entdecken, um irgendwie spielerische Leichtigkeit reinzubringen, scheint mir für den Moment die zielführendste Taktik zu sein. Ich werde das weiter beobachten und erforschen.
Vereinbarkeit bleibt ein Thema
Das linke Bild sagt eigentlich schon alles. Das Kind war wieder viel zu Hause im September und ich versuche ihm, meiner Arbeit und mir gerecht zu werden, es bleibt ein Balanceakt. Psychische Erschöpfung ist dabei definitiv ein Thema. Während ich bereits eine ganz gute physische Erschöpfungskompetenz entwickelt habe und rechtzeitig bemerke, wenn mein Körper Pausen benötigt, fällt mir das auf mentaler Ebene noch schwerer.
Hier gibt es noch eine Menge zu lernen und auch bestimmte alte, nicht (mehr) dienliche Muster wieder zu verlernen. Jedoch habe ich mich auf die Suche nach neuen Wege begeben und verschiedenes angeschoben, um mich weiterzuentwickeln. Wie so häufig ist der Prozess der Veränderung, wenn auch lohnend, nicht immer ein einfacher.
Neustart beim Newsletter
Mit Beginn des Septembers habe ich, nach etwas Frust im Juli, einen Neustart mit dem Newsletter hingelegt. Ich habe das Layout etwas geändert, habe mir eine grobe inhaltliche Struktur als Leitplanke vorgegeben, um ihn leichter schreiben zu können und beschlossen, es mal mit wöchentlichem Rhythmus zu versuchen. Allerdings mit dem Vorsatz, dass es nicht immer alles genau so sein muss.
Ob und wie lange das so bleiben wird, ist also offen. Ich habe den Neuanfang unter das Motto „Mehr Leichtigkeit und Ausprobieren“ gestellt. Das, was ich beim Training, im Umgang mit meinem Körper immer besser hinbekomme, spielerisch und neugierig mit ihm umzugehen, das möchte ich auch mehr auf die administrativen Aufgaben in meinem Business anwenden. Perfekt gibt es eh nicht, warum dort also mehr Druck kreieren als nötig.
Zwei Tage Auftanken in Berlin
Beinahe hätte mir die fehlende Kinderbetreuung noch einen Strich durch die Rechnung gemacht und meinen Besuch beim VIP-Day der Smashies vereitelt. Aber eine der beiden geliebten ehemaligen Tagesmütter meines Kindes sprang spontan ein und ich konnte meine zwei Tage Auszeit nehmen und nach Berlin fahren. (Die Smashies sind die Mitglieder der Mastermind Smash It, in der ich die erste Jahreshälfte war.)
So stieg ich Mittwochabend in den Zug und hatte eine für Bahnverhältnisse angenehm ereignislose Fahrt. Da ich seit Monaten keine Nacht alleine verbracht hatte, war das alleine schon ein Grund zum Feiern. Das tat ich, indem ich ziemlich schnell ins Bett fiel und es genoss, nicht auf Abruf sein zu müssen.
Mit sensationellem Sonnenaufgang und Frühstück alleine und in aller Ruhe begann der Tag perfekt. Für den Weg zum Veranstaltungsort verabredete ich mich spontan mit Bettina, die für unsere gemeinsame Smash It Zeit mein Buddy war. Wir hatten uns zwar noch nie live gesehen, aber während des gemeinsamen Spaziergangs empfand ich eher, dass wir einander schon seit Jahren kannten. Erneut perfekter Start für den nächsten Abschnitt des Tages.
Der VIP Day selber war dann ein buntes Treiben aus endlich live treffen und neu kennenlernen, da aktuelle und ehemalige Smashies bunt gemischt erschienen waren. Der beste Teil war für mich wie immer der direkte Austausch live und in Farbe mit Frauen, die ich bisher nur via Zoom kannte. Darauf hatte mich am meisten gefreut.
Am Nachmittag stand eine Kakao-Zeremonie an, von der ich zuvor keine Ahnung hatte, was das genau ist und vor der ich dann eh fluchtartig türmen musste. Denn sie wurde mit einer ausgiebigen Räucherei-Aktion vorbereitet, die mir einen weiteren Aufenthalt in dem Raum unmöglich machte. Ich bekam kaum Luft, musste massiv husten, meine Augen brannten und in den nächsten Tagen fiel mir die Atmung wieder so schwer wie zu Asthmazeiten vor 20 Jahren.
Ich muss zugeben, ich war sehr enttäuscht, ich hätte den Nachmittag gerne noch weiter mit den anderen verbracht, aber eben mit anderen Aktivitäten. Immerhin konnte ich mich mit ein paar anderen, denen diese Zeremonie aus anderen Gründen nicht zusagte, noch ein Weilchen draußen unterhalten, bis ich wieder so weit Luft bekam, um zurück ins Hotel gehen zu können.
Auf dem Rückweg musste ich sehr langsam gehen, so dass ich ganz bewusst ein Stück Geschichte mitnehmen konnte. Ich habe ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis zu Berlin als Stadt, ich habe mich nie so recht wohl dort gefühlt. Aber auf der anderen Seite verbinde ich eine Menge Erinnerungen mit Besuchen dort, sowohl in den frühen 80ern, als auch in den ganz frühen 90ern. Die Zeit um den Mauerfall habe ich auch sehr bewusst in Erinnerung.
An Gedenkstätten, Grenzmauern und Mahnmalen vorbeizugehen löst immer eine Menge Erinnerungsbilder und -gefühle aus, die ich dann mit einem kleinen Nickerchen im Hotel verarbeitete, bevor wir uns später noch beim Mexikaner zum Abendessen trafen. Da gab es dann nochmal wunderbar Gelegenheit zum Quatschen.
Ich hatte mir ganz bewusst auch noch den ganzen Freitag in Berlin eingeplant. Wenn man eh schonmal von zu Hause rauskommt, muss das genutzt werden. Nach einem späten Frühstück traf ich mich erst mit Franzi zum Tee, um mir danach bei ihr eine Runde Verwöhnung zu gönnen.
Ich bin ja eher so der Typ alle zwei Jahre mal zum Friseur, zumal ich gerade wieder Länge züchten will, um beim nächsten großen Schnitt meine Haare wieder für Echthaar-Perrücken spenden zu können. Aber wenn ich dann da so sitze und mir jemand höchst qualifiziert am Kopf rumkrault, denke ich mir, wöchentlich wäre auch ganz nett.
Richtig mega ist, dass mich Franzi mit einem Stück Shampoo und einem Stück Spülung von Antje ausstattete und ich, seitdem ich vor allem dieses Shampoo benutze, keine Probleme mehr mit statischer Aufladung meiner Haare habe. Das hat mich in den letzten Jahren, besonders im Herbst und Winter, immer extrem genervt und zack, ist es kein Problem mehr. Aber so richtig überraschen tut es mich dann auch nicht, denn die Seifen von Antje fand ich ja eh schon genial.
Wer also aus Berlin kommt, dem kann ich sowohl Franzi für die Haare, als auch Antje für Naturkosmetikprodukte empfehlen. Wobei Antje natürlich auch Online zu beshoppen ist.
Was ich im September 2022 gebloggt habe
Nachdem der August sehr blogreich war, musste ich im September einen Gang runterschalten. Es sind dennoch drei Artikel dabei herausgekommen, na ja, zweieinhalb, so richtig zählt 12von12 nicht.
- In „5 Dinge, die Du täglich für Deinen Beckenboden tun kannst“ habe ich ein paar im Alltag einfach umzusetzende Dinge beschrieben, die sich positiv auf Deinen Beckenboden auswirken.
- Im „12 von 12 im September“ gab es einen kleinen Einblick in meinen Alltag, mit allen Aufs und Abs.
- Und dann führte ich noch ein „Interview mit Paula Härtel„. Sie ist Social Media und Marketing Expertin und wir teilen das Interesse unseren Marketingauftritt ethisch zu gestalten und beispielsweise nicht mit Fokus auf den Schmerz unserer Kund:innen, künstliche Verknappung oder unnötigen Zeitdruck zu verkaufen.
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