Aimée Riecke

Stabilität für Deine Körpermitte

Monatsrückblick Juli 2022 – Verlangsamt

10. Aug 2022 | 0 Kommentare

Manchmal ist es total schön, wenn nicht wirklich viel passiert. Es kann passieren, dass das mehr in einem bewegt, als man vorher ahnt. Der Juli war ein Monat, der trotz des Urlaubs ohne meine Familie vorher zäh begann. Ich fühlte mich ausgebremst und unfreiwillig in ein langsameres Tempo gezwungen. Das hat mir schlussendlich zu mehr Klarheit und Ruhe verholfen. Ein Ergebnis, mit dem ich sehr zufrieden bin.

Urlaubsschnipsel, Kind krank und Unlust

Meine eine Woche Urlaub für dieses Jahr endete am zweiten Tag des Monats und so großartig diese Woche, so sehr war sie zu kurz. Dann kehrte ich auch noch zum kranken Kind zurück, ein Zustand, der mir auch die letzte Kita-Woche vor den Ferien zerschoss und mich nicht sehr optimistisch in den Juli starten ließ.

Was dennoch schön war: im Urlaub habe ich mir nach langer Zeit mal wieder Momente des echten Nichtstuns erlaubt. Wobei – gilt eine Stunde lange Frösche anstarren als Nichtstun?

Ein grüner Frosch sitzt auf einem Stein vor Pflanzen, die am Ufer eines Teiches stehen.
Frosch-Watching im Urlaub

Licht & Schatten, Rücken & Glück

In der ersten Kita-Schließwoche hatte ich noch meinen Rücken-Glück-Workshop geplant. Auch wenn es leider nur drei angemeldete Teilnehmerinnen gab, was dem Feedback nach allerdings primär am Timing mit Sommerferien und anderen Zeitkonflikten zu liegen schien, hatte ich große Freude daran, ihnen Aha-Momente zu schenken und Tipps für den Alltag mitzugeben. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

Der Termin hatte mich dann auch zu Potte kommen lassen, endlich meine riesige Bücherwand im Büro hinter einem Vorhang zu verstecken. Den Raum in dieser Ausrichtung zu nutzen, bietet mir mehr Platz, so dass ich nicht immer den Kamerawinkel ändern muss. Aber vor einem unruhigen Hintergrund von hunderten Büchern, kann man mich nicht erkennen, daher der Vorhang.

Blick auf Vorhänge, die ein dahinter stehendes Regal verdecken. Davor liegt eine Yogamatte, ein Yogakissen und ein Handtuch.
DIY Hintergrund fertig

Mein innerer Perfektionist zuckt zwar gelegentlich, weil es eben nicht so super glatt und geleckt und damit vielleicht auch nicht so professionell aussieht, wie man es vielleicht aus Trainingsräumlichkeiten oder Praxen kennt. Aber auf der anderen Seite ist es eben einfach ein angepasster Raum in meinem Zuhause und genau das ist auch das Schöne. Meine Arbeit beinhaltet, das Augenmerk auf Funktionalität zu legen und nicht auf Optik. Genau das gleiche Prinzip habe ich hier angewendet. Eigentlich sehr „on brand“.

Wenn ich unterrichte, dann habe ich gerne meinen schweigsamen Büro-Buddy Dr. Lecter dabei. Aber auch eine Handvoll anderer Hilfsmittel stehen immer griffbereit, um Dinge zu veranschaulichen und verständlich zu machen. Kannst Du erkennen, was da so alles rumliegt? Und ahnst Du, wofür das jeweils taugt?

Es sind mehrere Utensilien zu sehen, die für den Workshop bereitliegen: eine Lampe, ein Skelett, ein Besenstiel, ein kleiner Tisch mit einem Beckenmodell, einem Pilatesball und einer Halbrolle drauf, ein Wirbelsäulenmodell und ein Stuhl, der zu einer Leiter umgeklappt ist.
Behind the Scenes – Requisiten

Entschleunigung

Unverhofft gab es dann eine kurzfristig anberaumte Kindes-Übernachtung bei den Großeltern. Das bescherte meinem Mann und mir zum ersten Mal in unserer über vierjährigen Elternschaft einen gemeinsamen freien Abend, an dem wir auch wirklich alleine waren. Ein gemeinsamer Spaziergang durch den Park zum Eisladen mit ungestörter Unterhaltung lud meinen Akku deutlich mehr auf, als ich gedacht hätte.

Blick entlang einer Allee von sehr großen und sehr grünen Bäumen
Qualitätszeit mit dem Mann

Dann verschwand mein Mann wieder zwei Wochen für die Arbeit und um diese lange Kita- und Vater-freie Zeit zu überbrücken, fuhr ich mit dem Kind ein langes Wochenende noch weiter in den Norden, um ihn zu besuchen. Wir hatten die Gelegenheit bei einer guten Freundin meiner Familie unterzukommen. Von dort aus machten wir dann gleich an zwei Tagen hintereinander einen Abstecher auf den Stockseehof, um Himbeeren zu pflücken. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Punkt erreichen kann, an dem ich denke, jetzt passt keine Himbeere mehr in mich rein. Ich glaube ganz erreicht habe ich ihn tatsächlich doch nicht, aber ihm nahe gekommen bin ich dank dieser Unmengen süßen Glücks schon. Sehr zu empfehlen.

Nahaufnahme von Himbeeren
Himbeeren vom Stockseehof

Wieder zurück in Hamburg gab es nochmal ein paar warme Tage, aber auch genug Regen, dass im Hochbeet einige Prachtexemplare an Zucchini wachsen konnten.

Eine gelbe Zucchini liegt neben einem Unterarm einer Frau. Man erkennt, dass die Zucchini so lang ist wie der Unterarm und auch fast so dick.
Zucchini aus dem Garten

Was im Juli 2022 sonst noch los war

Tatsächlich ist ansonsten nichts passiert. Insbesondere drei Wochen ohne Kita haben dazu geführt, dass ich mich sehr ins Offline zurückgezogen habe, bzw. zumindest Instagram in aktiver Nutzung vorerst den Rücken kehrte. Mich hatte dort schon eine Weile einiges genervt, zu viel Energie gekostet und Frust gebracht, dass eine Pause sowohl inhaltlich als auch zeitlich Sinn ergab. Noch habe ich sie nicht beendet, es tut mir gut.

Jedoch habe ich weiter das Bloggen verfolgt und bin meinem Schnitt mindestens einen Artikel pro Woche zu erstellen auch treu geblieben. Die Schreiberei tut mit gut, besser als ich je geahnt habe, denn noch immer sitzt ein kleiner Kobold auf meiner Schulter, der mir einredet, dass ich gar nicht schreiben kann. Aber ich dekonstruiere diesen Glaubenssatz gerade mit jedem Artikel ein bisschen mehr und bewege mich hin zu dem Gedanken „Ich brauche einfach noch mehr Übung beim Schreiben, also schreibe ich mehr“. Es wird, slowly but steady, denke ich.

Was ich im Juli 2022 gebloggt habe

  • Wer mir schon ein Weilchen zuhört, wird bereits bemerkt haben, dass ich, wenn ich von Beckenbodentraining spreche, nicht isolierte „Anspannen & Loslassen“ Übungen meine. Wie ich stattdessen an die Thematik herangehe, nämlich mit einem Ganzkörperansatz, habe ich zu Beginn des Monats verbloggt.
  • Nur zwei Tage später erblickte dann der Artikel darüber, warum ich es so liebe, den ganzen Körper im Training mit einzubeziehen das Licht des Internets.
  • Als Grundnahrungsmittel des Bloggens quasi, durfte auch ein „12 von 12“ Artikel nicht fehlen.
  • Dann wurde es nochmal fachlich und ich beschäftigte mich damit, was dreidimensionale Atmung ist.
  • Nachdem ich erklärt hatte, was das ist, gab es natürlich gleich eine Anleitung hinterher, in der ich erklärte, wie man in fünf Schritten zur dreidimensionalen Atmung findet.
  • Und auch wenn es nicht als Bloggen gilt, so bin ich ziemlich stolz darauf, es im Juli auch geschafft zu haben, meine „Über mich“ und die Startseite zu erstellen, bzw. mit Leben zu füllen. Fertig sind sie sicherlich beide noch nicht, ich habe noch einiges, was optimiert werden kann, aber bei wem ist das nicht so. Ich hab da einiges hinbekommen und erreicht, was ich noch vor wenigen Wochen für unmöglich hielt. Alleine das ist für mich ein Grund zufrieden zu sein.

Ausblick auf den August 2022

  • Begonnen hat der August bereits und eigentlich habe ich außer der Einschulung einer meiner Neffen nichts besonderes anstehen für diesen Monat. Allerdings arbeite ich gerade sehr intensiv daran, mein Angebot zu überarbeiten, um meine Zielgruppe noch besser bedienen zu können. Es ist ein Prozess und ich stolpere immer wieder über den einen oder anderen Glaubenssatz, Angst vor meiner eigenen Courage und manchmal auch an Umständen, die beeinflussen, was möglich ist, ohne dass ich etwas dagegen tun kann.
  • Ich werde weiter bloggen, ich habe mich im Anschluss an The Blog Bang für The Content Society bei Judith „sympatexter“ Peters entschieden und hoffe, dass ich den Schnitt „einer pro Woche“ werde weiter aufrecht erhalten können. Die Blogdekade Ende August (10 Artikel in 10 Tagen) steht zwar bei mir im Kalender, aber noch bin ich skeptisch, ob das zeitlich für mich machbar ist. Ich lass es auf mich zukommen und nehme mir ein Stück der Gelassenheit, die mir diese nicht ganz freiwillige, aber doch wohltuende Entschleunigung im Juli gebracht hat, mit in den August rein, so weit ich kann.

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