Der März hatte es in sich. Leider nicht, weil ich viel geschafft hätte, sondern weil ich erneut üben durfte anzunehmen, Ruhepausen einzuhalten und gelassen zu bleiben.
Kranker Start in den Monat
Am 1. März war ich noch topfit bei einem wie immer sehr bereichernden BusinessMoms Frühstück dabei, am Abend drauf streckte es mich sehr plötzlich sehr heftig nieder und ich blieb erstmal liegen. Es passierte tagelang gar nichts, ich war einfach nur dankbar, dass es Tage waren, an denen mein Mann nicht auswärts arbeitete. Die Kita hatte auch Schließzeit, keine Ahnung, wie ich das alleine hätte hinbekommen können.
Aber so blieb ich tatsächlich stramm im Bett, nicht einmal nach lesen war mir zumute, das kommt selten vor. Überhaupt weiß ich nicht, wann ich mich das letzte Mal so elend gefühlt habe. Immerhin blieb der Coronatest die ganze Zeit negativ. Dann ging es mir wieder deutlich besser, einige Tage dachte ich das Thema sei wirklich „kurz und heftig“ durch gewesen.
Jedoch kam nach ein paar Tagen Ruhe der Husten aus der Hölle und mit ihm eine allgemeine Schlappheit, die sich bis fast zum Ende des Monats hinzog. Ich blieb reduziert in allem, was ich tat, legte viele Pausen ein, schlief an vielen Abenden bereits vor 20 Uhr ein und freundete mich mit dem Gedanken an, dass diesen Monat Arbeit einfach keinerlei wesentliche Rolle spielen konnte. Die praktische Umsetzung davon war weniger schwer, als mit dem Gedanken Frieden zu schließen.
Rückschritt – Das Ringen mit den Zweifeln
Mit dem doch relativ langanhaltenden Husten kam die Dauerbelastung für meinen Beckenboden. Nach einigen Tagen waren meine Symptome wieder richtig schlimm. Nicht ganz so heftig wie ganz zu Beginn meiner Reise, aber genug, um mich zu verunsichern. Wenn ich ehrlich bin, hat mir das für einen Moment ganz schön Angst gemacht. Denn auch wenn ich es besser weiß, so krochen doch all die Zweifel, Ängste und Fragen wieder in mir hoch. Shit, bleibt das jetzt so? Werde ich das je wieder los? Waren all die Mühen der letzten Jahre vergeblich? Muss ich wieder ganz von vorne anfangen?
Gerade zu Beginn der Genesungsphase, war ich noch nicht so weit, wieder volle Workouts durchzuführen und mich richtig anzustrengen. Das hat mich frustriert, ich fühlte mich hilflos und unruhig. Die sanften Übungen, die ich körperlich schaffte und um deren Nutzen ich weiß, genügten meinen Ansprüchen nicht. In dieser Situation nicht die Nerven zu verlieren und mich auf all das zu besinnen, was ich in den letzten dreieinhalb Jahren gelernt habe, erforderte eine Menge mentale Kraft.
Aber ich habe weiter gemacht, mich langsam gesteigert, darauf geachtet nicht zu früh zu viel zu tun. Ich zog alle Register meines Werkzeug-Repertoires, wendete genau das an, was ich auch meinen Kundinnen erzähle und freute mich über mein Pessar. Schritt für Schritt wurde es besser. Vor allem als der Husten und damit die Dauerbelastung nachließ, spürte ich, dass ich doch schneller wieder auf meinen Ausgangspunkt von vor der Krankheit würde zurückkommen können, als ich befürchtet hatte.
Im Rückblick war das schwierigste wirklich mental gelassen zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass ich das Wissen habe, meinen Beschwerden selbst in die Hand zu nehmen, um Besserung zu erzielen. Dabei nicht zu schnell zu viel zu wollen, sondern mir zu erlauben, es langsam anzugehen. Und Ruhepausen auch wirklich einzuhalten, immer ein Stückchen mehr, als ich dachte, es „verdient“ zu haben.
Fortschritt – Langsamer gehend komme ich schneller ans Ziel
All die Geduld und Gelassenheit, die ich bei meiner Erholung übte, konnte ich auch gleich noch beim Thema Schwimmen lernen, bzw. Wassergewöhnung des Kindes anwenden. Ich will dazu gar nicht so sehr ins Detail gehen, aber auch bei diesem Thema hat es sich gelohnt, extremst kleine Schritte zu gehen und die Ungeduld (meine und die des Kindes) in Schach zu halten.
Bei den in diesem Prozess auftretenden Ängsten, Unsicherheiten und Frustration gelassen zu begleiten, ist mir für mich überraschend gut gelungen. Ich habe den Eindruck, dass mein völliges Freimachen davon diesen Monat all das Geplante zu schaffen, mir auch als Mutter geholfen hat. Das klingt rückblickend total logisch in meinen Ohren, ich weiß jedoch, dass mir das bislang nie so leicht gefallen ist, wie dieses Mal. Ich habe also doch einen ganz schönen Entwicklungsschritt getan und etwas geschafft, was mir längerfristig als gemachte Erfahrung nutzen wird. Ein schöner Gedanke über einen Monat, den ich zunächst als ziemlich unproduktiv empfand. Nebenbei bemerkt muss ja gar nicht immer alles produktiv sein, aber so ganz verschwinden wollen die meist viel zu hohen Ansprüche eben doch noch nicht.
Was im März 2023 sonst noch so los war
Es gab ganze zwei Tage Schnee in Hamburg, die groß und klein aber sehr glücklich gemacht haben.
Der Mamsterrad Buchclub hat Vorlese-Nachschub geschickt. Zwei zauberhafte Bücher, die gut beim Kind ankamen.
An einem der wenigen Abende, an denen ich nicht nur gesund, sondern auch fit genug war, fand ein Netzwerkabend der BusinessMoms statt. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht, wie an dem Abend. Mein Handy blieb die ganze Zeit in der Tasche, immer ein gutes Zeichen. Nur auf dem Weg zur Toilette fand ich dieses Schild und konnte nicht widerstehen.
Am letzten Samstag im Monat trafen wir uns mit ein paar Nachbarsfamilien inklusive Kids, um unsere Erste Hilfe Kenntnisse aufzufrischen. Mein Mann war so freundlich, uns in vergnügten und kurzweiligen drei Stunden die wichtigsten Dinge in Erinnerung zu rufen. Wir wiederholten und übten fleißig, was im Notfall zu tun ist. Nebenbei demonstrierten die anwesende Fünf- bis Zwölfjährigen Kids, dass auch sie schon in der Lage sind, Herzdruckmassage durchzuführen und sogar Erwachsene in die stabile Seitenlage zu bekommen.
Weißt Du, was im Notfall zu tun ist? Wann war Dein letzter Auffrischungskurs in Erste Hilfe?
Was ich im März 2023 gebloggt habe
So produktiv wie der Februar war der März nicht, das wäre schon dank der Blogdekade letzten Monat auch ohne Krankheit so gewesen. Aber immerhin vier Artikel in vier Wochen, damit bin ich zufrieden, vor allem unter den Umständen.
- Gestartet bin ich in den Monat mit einem Rückblick des vergangenen Monats. Wie jedes Mal ist das eine schöne Reflexionsübung.
- Kein 12. im Monat ohne 12 von 12, das einfache, aber freundlich-entspannte Format mit vielen Bildern und wenig Text.
- In einem sowohl informativen als auch persönlichem Artikel schrieb ich über Pessare als Hilfsmittel bei Inkontinenz und Senkungsbeschwerden und warum sie meiner Meinung nach leider noch so unbekannt und wenig verbreitet sind.
- In einer umfangreichen Sammlung habe ich 13 Links von Personen und Institutionen zusammengestellt, die ich im Kontext von nachhaltigem Beckenbodentraining und Frauengesundheit für empfehlenswert halte.
Ausblick auf den April 2023
- Über Ostern fahre ich mit meiner Familie ein paar Tage ins Wendland. Der Ort, an dem wir alle immer sofort zur Ruhe kommen.
- Ich habe Geburtstag und plane aber nichts Besonderes, außer am nächsten Tag mal Cardio Kickboxing auszuprobieren.
- Für 3 Tage fahre ich nach Stuttgart und treffe ganz viele tolle Bloggerinnen beim Live-Treffen von The Content Society. Darauf freue ich mich immens.
- Im Business muss ich mich nach der Krankheitspause erstmal wieder sortieren, was ich ursprünglich für März und April geplant hatte und gucken, was jetzt wichtiger ist und wo ich mein Augenmerk primär drauflegen möchte.
Oh weh, du Arme! Das tut mir so leid, liebe Aimée! Dafür wird der April umso besser, mit Erholung im Wendland, Geburtstag und Event der TCS in Stuttgart. Ich freue mich, dich dort persönlich kennenzulernen.
Alles Liebe
Kerstin
Herzlichen Dank, Kerstin! Ich freue mich auch riesig auf Stuttgart (*Daumen drück*) und Dich und all die anderen endlich live und in Farbe zu treffen.
Unser Ostertrip ins Wendland ist leider gerade dem plötzlich auftretenden Fieber des Kindes zum Opfer gefallen. 😫
Liebe Aimée, ich habe mich in deinen Rückblick richtig reingelesen und erkannt, wie viel wir doch neben dem Beruf tun, begleiten und ausprobieren. Ich habe bei deinem Rückblick auch mich wiedererkannt – ich lasse meistens mein Business bei Seite, wenn es um mich und meine Familie geht und gewöhne es mir gerade ab, darüber Vorwürfe zu machen. Ich fand die Info über Mamsterrad Buchclub sehr interessant, kannst du mir vielleicht einen Link dazu geben? Vielen Dank und schönen April!
Natalia
Liebe Natalia,
entschuldige bitte die späte Reaktion, ich bin seit Gründonnerstag ohne Internet und da fielen erneut einige Dinge hinten runter.
Das Mamsterrad ist ursprünglich ein Podcast (In 15 Minuten aus dem Mamsterrad – sehr empfehlenswert), hat sich aber mit der Zeit einfach auch zu einer tollen Community entwickelt.
Schau mal auf http://www.mamsterrad.de nach. Dort gibt es dann auch die Beschreibung für die Mitgliedschaften als Supporterin, kleiner oder großer Mamster, der große beinhaltet die Bücher.
Liebe Grüße
Aimée