Dieser Artikel ist auf ganz andere Art und Weise entstanden, als die meisten anderen. Es war nicht mein Kopf, der beim Schreiben führte, es war etwas anderes. Ich habe den Inhalt weniger im Vorwege zerdacht, sondern die Wörter einfach fließen lassen. Und dann beende ich den Beitrag auch noch auf für mich gewagte und ungewöhnliche Art und Weise. Ist das vielleicht schon ein Hinweis darauf, dass mein Motto äußerst trefflich gewählt ist? Ich glaube schon, aber lies und urteile selbst.
Auf der Suche nach meinem Motto – Brainstormen und Inspiration aus der Community
Das Blogjahr in The Content Society startete dieses Jahr an einem Donnerstag. Wie üblich in der ersten Kalenderwoche ist unser Jahresmotto die unverbindliche Blogempfehlung von Judith. Es ist das zweite Mal, dass ich mir ein Jahresmotto geben werde. Letztes Jahr hatte ich bereits den ganzen Dezember über gegrübelt, was ein gutes Motto für 2023 sein könnte. Den Jahresrückblick zu schreiben, regt dazu an.
Aber wie es so ist, ich lerne dazu. Dieses Mal stelle ich zwar auch während des Jahresrückblicks fest, dass ich noch keine Idee für ein Motto habe, vertraue aber darauf, dass es sich mir schon rechtzeitig zeigen wird. Ich sammle grobe Ideen, Stichpunkte und merke, dass es durchaus in eine Richtung geht. Nur wie ich es in Worte fassen kann, ohne dass es zu generisch wird, das bleibt offen. Bis zu Judiths Live mit der Wochenempfehlung.
Im Chat geht es ab, es werden munter Motto-Ideen geteilt, kommentiert, ergänzt und es gibt Inspiration ohne Ende. Ich teile meine Gedanken, meine Tendenz und in einem Ping-Pong-Dialog mit meiner Blogger-Kollegin Birgit Elke Ising kommen von ihr mehrere Vorschläge. Ich notiere sie alle, fühle hin, aber erst bei Fokus Pokus regt sich etwas in mir. Ich lass’ es wirken, brauche für mein Gefühl und den Rhythmus aber noch ein drittes Wort und lande spontan bei Priobus.
Im Dreier fühlt es sich plötzlich richtig an. Ohne dass ich den Finger drauf legen kann, warum. Aber meinem Bauchgefühl mehr zu trauen, meiner Intuition, diesem ersten kurzen Aufblitzen eines Gefühls, mehr Beachtung zu schenken, ist etwas, was ich in letzter Zeit bewusst übe. (Für die Human Designler unter meinen Leserinnen: ja, Milz-Autorität. 😉)
Ich lasse das Ergebnis so stehen und beschließe, es wird mein Motto. Der tiefere Sinn, den mein Bauchgefühl schon zu kennen scheint, mein Kopf aber noch nicht gehört hat, er wird schon kommen, denke ich mir. Vielleicht ja erst beim Schreiben des dazugehörigen Artikels. Aber dann ploppt es mir doch schon früher auf. Nun weiß ich es. Es ist das perfekte Motto für mich in diesem Jahr.
Fokus, Intuition und die EINE Priorität – Was bedeutet mein Motto?
Was war es nun, was mein Bauch so viel schneller wusste, als mein Kopf? Der hing sich nämlich noch ein wenig an dem Pokus auf. Das passt doch gar nicht richtig. Das ist viel zu nah an Hokuspokus und ich bin doch eine, die es gerne ganz genau wissen will, am liebsten mit der ausführlichen Begründung, allen Fakten und Belegen.
Fokus – Der Blick bleibt beim Thema
Also bleibe ich erstmal beim Fokus. Das hätte als Wort für dieses Jahr irgendwie auch schon alleinstehend gepasst. Fokus ist klar und für jeden verständlich, aber auch ein bisschen langweilig und generisch. Gefühlt wollen gerade alle Fokus als Jahresthema nehmen. Macht es das für mich weniger passend?
Nein. Ich bin Scannerin und liebe es, Neues zu entdecken. Es gibt noch so viel zu lernen, zu lesen und zu vertiefen. Nur hat der Tag immer noch nur 24 Stunden. Selbst wenn uns dieses Jahr einen Tag mehr schenkt, ist meine Zeit begrenzt. Es ist im Grunde genommen immer klug für mich, den Fokus nicht aus den Augen zu verlieren.
Fokus erinnert mich also daran, bei der Sache zu bleiben, mich nicht ablenken zu lassen und nicht dem Versuch zu erliegen, Multitasking zu betreiben. Ich besinne mich auf meine Stärken aus meinem alten Projektmanagementleben: Planen, Machen, Kontrollieren, Anpassen, Weitermachen. Zusätzlich führe ich wieder gezielte Deep Work Blöcke ein: Handy weg, Internet am Rechner aus, Zeit läuft, los geht’s! Pomodoro lässt grüßen.
Pokus – Intuition ist kein Hexenwerk
Beim Schreiben dieser Zeilen geht es schon los: Mein Kopf will erst zu Priobus was sagen, weil es inhaltlich nah an Fokus dran ist. Aber meine Finger haben einfach Pokus als nächstes geschrieben. Intuitiv ist das die richtige Reihenfolge. Das beschreibt schon ziemlich gut, warum das Wort so passend ist.
Meine Intuition ist eigentlich sehr, sehr gut. Manchmal weiß ich plötzlich etwas sehr genau, ohne Ahnung, woher das kommt. Aus verschiedensten Gründen habe ich den so entstandenen Erkenntnissen über Jahre nicht getraut. Die Ratio war meist lauter, immer etwas polteriger, dominanter. Meine Intuition ist leise, zaghaft, zurückhaltend. Deswegen nehme ich sie nicht immer wahr, sodass sie mir häufig noch ungreifbarer vorkommt. Dieses Nichtverstehen der Funktionsweise meiner Intuition macht sie mir ein wenig unheimlich. Spooky stuff.
Und genau diese Wahrnehmung, dass meine Intuition vielleicht nur Hokuspokus sei, ein Vorgaukeln oder Trick, die möchte ich gerne in meinem Handeln und vor allem bei meinen Entscheidungen hinterfragen und auf den Prüfstand stellen. Und zwar immer wieder. Denn eigentlich fühle ich: Sie ist reell und ehrlich, vielleicht sogar ehrlicher als die Ratio. Außerdem erlaubt sie mir, spielerischer und mit mehr Leichtigkeit zu handeln. Daran wird mich Pokus das Jahr über erinnern.
Priobus – The ONE Thing
Hokus Pokus Fidibus, so heißt es im Original und somit braucht es für mein Rhythmusgefühl hinter Fokus Pokus dringend noch etwas, was auf -bus endet. Ergänzend zu Fokus tauchte in meinem Brainstorm immer wieder Priorität auf. Im Singular, wohlgemerkt! Wir können gar keine PrioritätEN setzen, denn prior ist der Erste oder Vordere.
Bei all den Aufgaben, die ich erledigen will, kann es nur eine Sache geben, die ich als Erste mache. Klar, es gibt eine Gewichtung, die die Reihenfolge danach bestimmt. Aber was ist die eine wichtige Aufgabe, die als Erstes dran ist? Was ist das eine wirklich relevante Ding, was ich heute erledigen muss?
Priobus ist dafür die Erinnerung. Nicht Tausende von To-dos im Tagesplan zu notieren, sondern alle an anderer Stelle zu sammeln und dann die Priorität des Tages wählen. Passend zum Fokus der Woche und des Monats. Wenn ich heute nur eine Sache schaffen kann, welche ist es dann?
Hokus Pokus Priobus – Orientierungshilfe für das Jahr
Gemeinsam ergeben diese drei Begriffe für mich eine stimmige Dreifaltigkeit, die mir hoffentlich gute Orientierung im Laufe des Jahres geben wird.
- Fokus gibt mir die Leitplanken, meine Ziele im Blick zu behalten und Aufgaben zu wählen, die auch dorthin hinführen.
- Pokus erinnert mich daran, immer wieder auch meiner Intuition ein sehr offenes Ohr zu schenken.
- Priobus ermahnt mich dazu, nur einen Schritt zurzeit zu setzen.
Der Ausblick auf den Rückblick – Woher werde ich wissen, ob mein Motto funktioniert hat?
Das ist eine wirklich gute Frage. Meine Intuition sagt mir gerade, ich werde das dann schon wissen. Ich wage es jetzt mal das exakt so stehenzulassen und mich im Dezember erst im Jahresrückblick wieder mit dieser Frage zu beschäftigen. Öfter mal aufs Bauchgefühl hören, warum eigentlich nicht?
Liebe Aimée,
ich bin über dein Motto „gestolpert“. Fokus Pokus Priobus.
Nachdem ich deinen Artikel gelesen habe, bin ich total begeistert.
Vielleicht ist es ja auch ein Prio-Bus. Denn wenn du deine Priorität setzt, dann geht es in schneller Fahrt weiter und einige ToDos erledigen sich in magischer Weise mit?
Ich wünsche dir ein Jahr mit viel Intuitionen.
Herzlichst Jutta
Liebe Jutta,
ganz herzlichen Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar, das freut mich sehr.
Und ja, an den Prio-Bus musste ich auch noch denken.
Ich bin sehr gespannt, wie das Jahr diesbezüglich so wird, aber ich lasse es mal ganz intuitiv auf mich zukommen.
Liebste Grüße
Aimée
Liebe Aimee,
jetzt bin ich richtig gespannt auf deinen Jahresrückblick 2024! 😉
In der Zwischenzeit wünsche ich dir ein Jahr mit viel Intuition und Fokus!
Herzliche Grüße
Wiebke
Herzlichen Dank, Wiebke.
Ehrlich gesagt bin ich auch sehr gespannt. 😅
Meist kommt es ja doch etwas anders, als man plant.
Aber ich bin zuversichtlich.
Liebe Grüße
Aimée